Was sind für Sie die wichtigsten Ereignisse im 1. Halbjahr 2013 gewesen?
Die Ziele, die wir uns für das erste Halbjahr 2013 gesetzt haben, konnten wir weitestgehend erfolgreich umsetzen. Dazu gehört in erster Linie die Begebung unserer Mittelstandsanleihe am Entry Standard der Deutschen Börse in Frankfurt. Die Anleihe konnte am 29. April 2013 vollständig platziert werden. Bereits kurz nach Eröffnung der Zeichnungsfrist lag eine deutliche Überzeichnung vor.
Die Bauknecht Hausgeräte GmbH gewährte uns ein Darlehen in Höhe von TEUR 30.000. Dies erfolgte durch die Umschuldung bestehender, überfälliger Verbindlichkeiten der ALNO Gruppe aus Lieferungen der Bauknecht Hausgeräte GmbH, Stuttgart. Das Darlehen hat eine feste Laufzeit bis zum 30. Juni 2017 und wird mit 6,5% p.a. verzinst. Damit verbessern wir weiterhin langfristig unsere Bilanzstruktur. Vor allem aber dokumentiert Whirlpool damit, dass sie langfristig auf die ALNO AG als Geschäftspartner setzen.
Im Frühjahr hatten wir mit der IG Metall eine Einigung zur langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze am Standort Enger erzielt. Diese Maßnahmen schließen die sanierungsbedingten Personalmaßnahmen der ALNO Gruppe ab und entlasten damit die Personalkosten nachhaltig signifikant. Die Kosten für den Sozialplan und Interessenausgleich waren bereits im Jahresabschluss 2012 berücksichtigt.
Mit dem neu abgeschlossen Factoringvertrag konnten wir jetzt einen weiteren wesentlichen Bestandteil unseres Finanzierungs- und Kapitalkonzepts realisieren. Damit ist die ALNO AG jetzt weitestgehend durchfinanziert.
Wie wirkt sich das auf die Kennzahlen aus?
Trotz des Umsatzrückgangs im ersten Halbjahr 2013 haben wir aufgrund der konsequenten Vertriebsstrategie, der Fokussierung auf margenstarke Umsätze und weiterer kosteneffizienter Maßnahmen das betriebliche Ergebnis (EBIT) deutlich um 6,1 Mio. EUR verbessern. Die Ausweitung des China-Geschäftes und die verstärkte Präsenz auf dem US-amerikanischen Markt sowie die generelle Internationalisierung bestätigt unsere Wachstumsstrategie für die kommenden Jahre.
Die Finanzaufwendungen reduzierten sich im ersten Halbjahr deutlich um 1,9 Mio. EUR, da Ende 2012 die Erlöse aus der Barkapitalerhöhung zur Ablösung zinstragender Finanzverbindlichkeiten eingesetzt wurden. Das Konzernergebnis per 30. Juni 2013 verbesserte sich signifikant gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um TEUR 8,1 Mio. EUR.
Was sind für Sie die wichtigsten Erkenntnisse aus den ersten sechs Monaten dieses Jahres?
Zu Beginn des Jahres gab es sehr kritische Stimmen, was die Begebung der Unternehmensanleihe betraf. Wenige nur glauben an eine erfolgreiche Platzierung einer Mittelstandsanleihe am Entry Standard der Deutschen Börse in Frankfurt. Dass die Anleihe bereits nach kurzer Zeit so deutlich überzeichnet war, hat sicherlich viele überrascht. Für uns war es eine Anerkennung unserer Arbeit in den vergangenen Jahren. Trotz der Irritationen im Kapitalmarkt und der Kursschwankungen der letzten Monate danken wir für das Vertrauen unserer Investoren, die weiterhin an unsere Arbeit glauben.